Ein Plädoyer für das eigene Obst

Ein kurzes Plädoyer für das eigene Obst

Viele alte Obstbäume draußen in der Flur, aber auch in Gärten geben noch Zeugnis davon, dass für unsere Vorfahren der Obstbau ein wichtiger Baustein in der bäuerlichen Selbstversorgung war. Diese Tatsache war auch fest im Bewusstsein der Menschen verankert.

Apfeltraum

2-06-DSC_8899Auf großen Raum
pflanz` einen Baum
und pflege sein
er bringt dir`s ein

So lautet eine alte Bauernweisheit. Heute jedoch sind wir im Zeitalter stets gut gefüllter Supermarktregale nicht mehr auf selbst angebautes Obst angewiesen. Aber dennoch gibt es viele gute Gründe, eigene Obstbäume zu pflanzen, zu pflegen und zu beernten. Hier nur einige kurze Denkanstöße:

  • Obst ohne Pestizid- und Fungizidbelastung (Im konventionellen
    Anbau werden Äpfel ca. 20 mal im Jahr gespritzt)
  • Viele alte Sorten, die im Supermarkt-Sortiment nicht erhältlich sind,
    werden von Apfelallergikern gut vertragen
  • Die breite Palette der möglichen Sorten bietet eine Geschmacksvielfalt,
    die sich wohltuend vom Standardsortiment des Handels abhebt
  • Obstbäume prägen das Landschaftsbild und bezaubern im Frühjahr mit ihrer Blütenfülle
  • Der Anbau von Obst ist eine wunderbare Freizeitbeschäftigung,
    die uns wieder mehr mit der Natur verbindet
  • Die Vielfalt der Obstsorten ist ein Kulturgut, das auch außerhalb
    von Museen und Sortengärten erhaltenswert ist
  • Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Bestandteilen unserer Kulturlandschaft und bieten Lebensraum für bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten

Viele Menschen meinen, dass die alten Sorten ihnen nicht so gut schmecken, wie die saftig/knackige und makellos erscheinende Supermarkt-Ware. Das mag subjektiv wahr sein. Wahr ist aber auch, dass Menschen das als schmackhaft empfinden, was sie gewohnt sind. So, wie die Apfelzüchtung sich in Bezug auf Geschmack und Konsistenz in eine bestimmte einheitliche Richtung entwickelt hat, wurde auch unsere Erwartungshaltung, wie ein Apfel zu schmecken, sich im Mund anzufühlen und auszusehen hat, normiert und marktkonform gemacht. Ich plädiere für mehr Vielfalt und Neugier. Werden Sie zum Entdecker!

Einen Filmbeitrag, der zu denken gibt, finden Sie hier: „Der wahre Preis für den perfekten Apfel“